Heute war ich in meiner alten Schule. Ich hatte plötzlich wieder richtig Lust auf Schüler-Unterrichten. Nicht umsonst bin ich eine begeisterte Lehrerin! Diese Idee kam mir letzte Woche. Gedacht – gemacht, d.h. angerufen! Ja, für den Pflicht-Kurs-Unterricht nachmittags wäre Chinesisch als Angebot für die vier 7. Klassen eine gute Idee. Heute Unterredung vor Ort. Lustig: ich muss mir ein polizeiliches Führungs-Zeugnis beim Bezirksamt besorgen.

Dann habe ich mich zum Lunch mit Christa getroffen. Lange nicht gesehen – viel zu sagen! Erst ihre Reisen und dann meine immer wieder erfragte Warnung: „Habt ihr Wasser stehen, falls das Stromnetz ‘mal gehackt werden sollte? – „Wieso?“ – „Ja, ohne Strom null Tropfen Wasser aus dem Wasserhahn!“ -„Ach?“ „Aus dem Wasserhahn kommt dann ab sofort kein Tropfen mehr! Auch viele Supermärkte können ihr Türen und Tore nicht mehr öffnen und Banken sehen auch sehr unfähig aus! Für 14 Tage Wasser muss es vielleicht nicht sein, da wird Wasser Hamburg wohl einen Wasserwagen besorgen und wir holen uns Wasser ab. Für Essensvorräte übrigens keine Spaghetti, denn die brauchen Wasser zur Zubereitung. Besser als Verpflegunsvorrat Ravioli oder Gemüsesuppendosen oder so. Habt ihr einen Campingkocher? Den könntet ihr bei Gebrauch auf den Balkon stellen.“

Bei diesen Überlegungen sitzen wir zum Nachttisch bereits im leckersten Café Eppendorfs. Mein Blick bleibt imme wieder an dem Bild hängen, das im Mittelpunkt – wo sonst die Hauptsache im Zentrum thront – nur graues Nichts ist. Die linke und rechte Seite ziehen in wunderschönen Farben den Blick auf sich. Joan Stephan ist die Künstlerin.

Etwas schief ist mein Lieblingsbild fotografiert, aber ich wollte die tief ins Gespräch vertieften Damen nicht darauf abgebildet haben.

Es war eine schöne und normale Woche! Ich hätte allerdings nichts gegen etwas novembrigeres Wetter. Auch weil die Regentonne leer ist, aber klagen will ich nicht. Ich will der Erde ja Freude machen. Ich bin auch sehr zufrieden.

Meine Lektüre stimmt auch: ich lese das erste der drei Biografiebücher von Reiner Strach über Franz Kafka. Ganz verblüfft hat mich, dass Kafka Tennis gespielt und überhaupt alles möglich „Gehobene“ ausprobiert hat. Im Vergleich zu anderen kein ausfallend schlechtes Leben geführt hat. Ich hab ihn mir immer total bedrückt und geknechtet und leidend vorgestellt.

So schön glänzt Gold, wenn die Abendsonne darauf fällt.

Mit diesen leuchtenden Äpfeln – selber auf der Dachterrasse gezogen – wünsche ich allen ein wunderschönes Wochenende. Auch allen Freundinnen und Bekannten in dem wunderschönen Wien.

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