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ElisabethScherf

~ Geschichte einer privaten Buchveröffentlichung

ElisabethScherf

Monatsarchiv: April 2021

Was ich als Lehrerin bedauere

09 Freitag Apr 2021

Posted by elisabethscherf in Uncategorized

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ist die Tatsache, dass ich während meiner gesamten Tätigkeit zu wenig den Wert von handwerklicher Tätigkeit in den Mittelpunkt gestellt habe. Immer erschien Intellektuelles die Richtschnur. Das sehe ich heute als eine große Fahrlässigkeit an. Dazu gehörte natürlich der damalige Zeitgeist, der unbedingt die größtmögliche Zahl an Schülern zum Abitur führen wollte. So ein Quatsch!

da ensteht etwas während Corona-Zeiten

Immerhin hatte ich ein Kriterium Eltern bei der Auswahl der weiteren Schullaufbahn eine Richtschnur zu geben. Das Verhältnis zu den Eltern meiner Schüler:innen war in der Regel sehr vertrauensvoll. „Liest ihr Kind viel? Oder bastelt und probiert es lieber gern herum?“ Das war eine wichtige Frage zur Entscheidungsfindung. Wie oft haben besonders Eltern von Jungen dann geantwortet, dass er nicht gern liest, sondern die Dinge be-greifen will. „Dann ist ein Hauptschul- oder Realschulabschluss die richtige Ziellinie.“

der tut etwas!

Das war dann der Weg in Ausbildungsberufe des Handwerks. Und es stimmt nach wie vor: Handwerk hat goldenen Boden! Wenn du ein:e Klempner:in, Tischler:in, Schornsteinfeger:in, Maurer, Elektriker:in, Fliesenleger:in, Zimmermann :), usw. bist, dann kannst du sogar etwas tun, wenn du arbeitslos bist! Weil du etwas KANNST! Wieviele Jungen hätte ich damit besonders glücklich machen können, wenn ich bei der Rückgabe von Deutsch- und Englischarbeiten darauf hätte hinweisen können, dass es sehr viele, sehr gute Berufe gibt, in denen diese Vier oder Fünf so gar keine Rolle spielt.

das ist eine andere Handschrift

Immerhin hatte ich trotz aller Unterlassung im jetzt erkannten Sinn ein gutes Kriterium bei der Rückgabe von Arbeiten, das mir glücklicherweise in den Sinn gekommen war, weil ich die wilde Verzweiflung von Hans-Jürgen mildern wollte. Der lief mit dem „Stück Papier“ – wie er sagte – unmittelbar zum Klassenpapierkorb, zerrieß den Zettel unter wilden Selbstbeschimpfungen. Ich habe dann begonnen zu sagen:“ Hans-Jürgen, ich gebe dir jetzt deine Arbeit zurück. Das ist aber bloß ein Englisch-Test. Ich sage dir jetzt zuerst deine Zensur in Mitmensch-Sein, ok? Glatte Zwei mit einem Plus. So wie du den anderen hilfst, freundlich bist, Streit schlichtest, die Tafel putzt und morgens uns alle freundlich begrüßt. Du machst uns das Schulleben echt schöner.“ Die Englisch-Fünf war danach für ihn verkraftbarer. Richtig gut wurde sein Selbst-Ertragen aber, wenn ich obenderein noch meine Hand auf seinen Rücken gelegt habe. Es kam auch vor, dass mal ein aufmüpfiger Schüler bei der Rückgabe einer Eins an eine Superschülerin gefragt hat: „Könnten wir bitte erst die Zensur für Mitmenschlichkeit wissen?“ „Ok! Von meiner Wahrnehmung eine schwache Drei. Ihr könnt-müsst das selber einschätzen. Bin ich ungerecht?“ Meist lag ich ganz schön richtig.

ich wollte schon immer mal wissen, was unter einem Haus ist

Heute frage ich mich, ob es eigentlich Gedichte über Handwerk und Handwerker gibt. Wilhelm Busch fällt mir da nur ein. Durch die Öffnung zum Abitur für alle sind die intellektuellen Starken auch nicht besser geworden! Völlig doof fand ich das geschwächte Abitur mit dem Einser-Ergebnis für Mediziner notwendig zu machen? Kein Wunder, dass die Medizin nun auf Profit geht und die beseelte Helferseele als Hausarzt oder Arzt auf dem Lande sich verkrümelt hat.

da ist anderes Wissen gefragt und dann wohnen wir darin

Ja, die/wir 68er haben keineswegs alles besser gemacht. Vieles haben sie/wir/ich schwächer gemacht durch ihre/unsere/meine Gleichmacherei-Wünsche oder -Forderungen. Jetzt müssen wir alle aufmerksam die Digitalisierung verfolgen und – so weit möglich – mitgestalten. („Netzwerk-Risiko-Mobilfunk: Freitags-Webinare“ könnten vielleicht eine Hilfe sein, sich schlau zu machen. Es wird am Schluss uns alle betreffen.)

Auf dem Weg zum Einkaufen die Arbeit am Hausbau zu beobachten, das ist ein reines Vergnügen. Das ist das Gegenteil von Lockdown, denn da entsteht etwas! Ich komme mir dann vor wie ein kleiner Junge und bin doch schon eine glückliche alte Frau. Glücklich und sehr zufrieden. In diesem frohen Sinne allen Leser:innen ein wunderschönes Wochenende!

„Ich wär gern mitgeflogen.“

02 Freitag Apr 2021

Posted by elisabethscherf in Uncategorized

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Nein, ich will in keinen Flieger und auf nicht irgendwie „weg“. Ich sitze glücklich am Schreibtisch und übersetze meinen chinesischen Roman, der so wundervoll unvorhersagbar für mich ist. Das ist vermutlich auch das Spannende! Und dass mir das Schreiben der Zeichen so leicht von der Hand geht, das freut mich auch. Allerdings nehme ich mir viel zu selten die Zeit auf Pinyin umzustellen, damit ich auch weiß, wie man das Zeichen ausspricht.

Aber nun zu dem bedauernden Ausspruch: Ich wär gern mitgeflogen.

Die Überschrift ist die sehr poetisch letze Zeile im Lied von Reinhard Mey „Über den Wolken“. Das kann ich mit den Griffen Am, D7, G und C jetzt auch auf der Ukulele spielen. Der Text ist wunderschön. Überhaupt sind Liedertexte tatsächlich in Musik gesetzte Gedichte. So ein Genuss!

Hier der ganze Lied-Text, das ganze Gedicht:

„Wind Nord-Ost, Startbahn Nulldrei, bis hierher hör ich die Motoren. Wie ein Pfeil zischt sie vorbei und es dröhnt in meinen Ohren. Und der nasse Asphalt bebt, wie ein Schleier staubt der Regen, bis sie abhebt und sie schwebt der Sonne entgegen.

Refrain: Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, bleiben darunter verborgen und dann würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein.

Ich seh ihr noch lange nach, seh sie die Wolken erklimmen. Bis die Lichter nach und nach ganz im Regengrau verschwimmen. Meine Augen haben schon jenen winzigen Punkt verloren, nur von fern kling monoton das Summen der Motoren. Über den Wolken...

Dann ist alles still, ich geh. Regen durchdringt meine Jacke. Irgend jemand kocht Kaffee in der Luftaufsichtsbaracke. In den Pfützen schwimmt Benzin schillernd wie ein Regenbogen. Wolken spiegeln sich darin, ich wär gerne mitgeflogen. Über den Wolken…

mein Osterstrauß – heute noch prächtiger

Im Hintergrund eine Skulptur von mir. Um über Größe und Stein mehr zu erfahren, bitte auf meine Skulpturen und Plastiken Website elisabethscherf.de gehen. Diese Skulptur ist auf dem 5. Foto auf Galerie 8.

Ein angenehmes langes Osterwochenende wünsche ich allen Leserinnen und Lesern von ganzem Herzen! Und nicht vergessen: bei allem, was man nicht gut findet, muss es das Erlebnis des Guten vorher gegeben habe, weswegen man das nicht so Gute überhaupt nur auf der Minusseite einordnen kann. Und dann gleich schnell dankbar für das Gute sein und schon ist man wieder im positiven Modus und der kommt der ganzen Welt zugute.

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