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ElisabethScherf

~ Geschichte einer privaten Buchveröffentlichung

ElisabethScherf

Monatsarchiv: November 2018

20 Minuten sichtbarer Integration

22 Donnerstag Nov 2018

Posted by elisabethscherf in Uncategorized

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Auf unserem Berlin-Ausflug – Einladung durch die GRÜNEN von der Bundesregierung – gab es einen Moment, in dem unserer Gruppe von 50 Teilnehmern Leere drohte. Wir hatten offensichtlich zu früh beim Verteidigungministerium eingecheckt und wurden als Gruppe wie ein Riesenauto von einem jungen Feldjäger in eine freie Fläche auf einem riesigen Parkplatz eingeparkt.

Blatt am Baum

enorm gelb! – fand ich toll!

Soraya, unsere von der Regierung bestellte persische Fremdenführerin, überblickte schnell das Drama der Situation:  man wusste nicht, wie lange es dauern könnte. Lauter Menschen auf engem Raum, die bisher nur von außen unterhalten worden waren und untereinander kaum Kontakt aufgenommen hatten. Sie blickte um sich, stürmte auf mich zu. Beim Lunch am Vortag hatten wir miteinander geredet, sie wusste vielleicht, dass ich auch eine Theaterlehrerin war? Auf jeden Fall fragte sie flehentlich:“ Weißt du nicht ein Spiel?“ – „Natürlich!“

Das ist das Schöne an vorlauten Menschen, zu denen ich zweifellos gehöre, dass sie mühelos 50 Leute erfolgreich anleiten können. Mir fiel ein Spiel ein, das allgemein bekannt ist, aber zwischen 20 Migranten und 30 deutschen und türkischen Mitbürgern nicht unbedingt geläufig sein konnte. „Mein rechter, rechter Platz ist frei“, habe ich laut gerufen und meinen Wunschkandidaten gegenüber fest fixiert, „ich wünsche mir den Mann mit dem roten Pullover herbei!“ Er hatte sofort begriffen, kam zu mir und stellte sich neben mich. Ich eilte durch den Riesenkreis zu seiner Frau, machte den schnell zugeschobenen Platz des Mannes wieder frei und sagte laut:“ Sie dürfen sich jetzt einen neuen Mann aussuchen. Sie sagen einfach mit mir: Mein rechter, rechter Platz ist frei, ich wünsche mir… herbei.“ Sie hat schnell ihre Chance 🙂 genutzt und den ‚Anführer‘ der Migranten, einen bildschönen jungen Kubaner, gewählt. Dann bin ich zu den Migranten geflitzt. Inzwischen hatten alle begriffen, worum es ging und beobachteten interessiert, wer gewählt werden würde. Jeder konnte der Nächste sein! Der neben dem Cubaner gestanden hatte, rief dann auch eine mittelalte Dame im hellen Mantel auf, die erfreut zu ihm eilte.

Die hatte nun neben einem älteren Ehepaar gestanden, die sich unterhielten und nichts von dem Spiel wissen wollten. Da hat Soraya gleich gut mitgespielt:“Wer nicht mitspielt, muss raus aus dem Kreis!“ hat sie gerufen. Ich habe im Singsang einer Kindergärtenerin (die ich vor meinem Studium tatsächlich war!):„Die spielen nicht mit!“ gerufen. Allgemeines Lachen war die Antwort. Die Aufgeforderten begaben sich tatsächlich aus dem Kreis.  Kleines Geplänkel danach: wer ist dran, wo ist der rechte Platz? Sehr schnell hatte sich die ziemlich bejahrte deutsche Hälfte mir den schmucken, sehr gepflegt angezogenen jungen Syrern und Menschen aus Afghanistan gemischt. Das sah gut aus! Lauter animierte Menschen mit erwartungsvoll schmunzelnden Gesichtern! Plötzlich waren wir EINE Gruppe. Das war schön!

Als der Feldjäger mit seinem roten Käppi wiederkam und wohl meinte, er erlöse uns endlich, fühlten wir uns unterbrochen. Wir hätten gern noch etwas länger gespielt, denn einige aus dem Kreis waren noch nicht dran gewesen…

Ich habe das hier nachgetragen, weil ich denke, dass dieses Spiel viele kennen und es vielleicht häufiger genau das Richtige wäre. Zur Erinnerung!

 

Eine Woche Leben

16 Freitag Nov 2018

Posted by elisabethscherf in Uncategorized

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Stimmt, die Blätter sind gelb und fallen, unsere Dachterrasse ist ‚eingepackt‘ und im Supermarkt türmen sich die WeihnachtsAngebotsPaletten, aber der gewohnte kalte Hauch von kommendem Winter-hinter-dem-Ofen fehlt. Immer wieder sehe ich die Menschen mit aufgeknöpften Winterjacken durch die warme Mittagssonne eilen. Heute morgen lese ich in der „Elbvertiefung“ – tägliche online-newspaper von „DIE ZEIT“ – dass es nächste Woche Mittwoch eisigen Wind geben soll und merke, dass ich mich darüber freue. Geht es nur mir so?

Heute schreibe ich eigentlich nur, weil ich jede Woche schreiben will. Ich habe viel erlebt, aber nicht alles Erlebte finde ich blog-fähig. Es ist privat! In einem Buch könnte ich viele Einzelheiten des Erlebten in Episoden benutzen.

Dieser Blog läuft zum Thema: Geschichte einer privaten Buchveröffentlichung. Er war als Anregung und Gebrauchsanleitung für andere Erst-Schreiber gedacht. Geworden ist aus meinem Blog – für mich enorm befriedigend – die Veröffentlichung selber.

Ich könnte vieles in einem erzählerischen Zusammenhang verarbeiten. Beispielsweise eine Szene aus der Beerdigung des Schwiegervaters meiner Tochter. Das war ein beispielhaft schönes und sicher auch teures Erlebnis: die geschmückte total gefüllte Kapelle, die Überraschung der posthum durch den Bezirksbürgermeister verliehenen Ehrennadel für einen vom Verstorbenen gegründeten Verein für plötzlich  in große Not geratene Menschen. Das sonnige Wetter beim Gang zum Grab und dann der bemerkenswerte Augenblick, wo die Witwe beim Beileidsritual, fast am Schluss der Kondolenzbezeugungs-Reihe, von einem sie um zwei Köpfe überragenden jungen Mann umarmt wird und dieser in lautes Schluchzen minutenlang an ihrem Hals hängt, sich schließlich unter den verwunderten Blicken der Umstehenden zu fassen scheint und dann erneut auf ihre Schulter sinkt. Da beginnt meine Geschichten-Erzähler-Saite zu klingen und zu fabulieren: wer ist er, was verbindet ihn, welche Emotionen überträgt er auf diesen Moment, in dem er erlaubt und abgesegnet durch eine ganze Trauer-Gemeinde unerschöpflich öffentlich weinen darf. Welch ein Bild der Hingabe!

Beim Leichenschmaus für 50 Personen – Suppe, belegte Weißbrotscheibchen, Wein, Wasser, Beerdigungs-Butterkuchen und Kaffee – mache ich eine sanfte Nachfrage bei der Haupt-Trauernden. Sie macht große Augen beim erinnernden Zurücklehnen des Kopfes und weiß auf die Schnelle auch nicht mehr als das Erlebte.

Ein anderes Erlebnis ist der 60. Geburtstag einer sehr gutaussehenden, interessierten, interessanten und tüchtigen Freundin. 30 Gäste sind geladen, wir feiern in edlem Ambiente aushäusig. Sie sieht bezaubernd aus: groß, schlank, langes blondes Haar, schwarze Hose, schwarze Corsage, üppige leicht rosa Seidencrêpe-Stola. Alle Freunde sind tatsächlich lange Freund*innen, die längste 50 Jahre, seit der Grundschule. Ich gehöre mit meinen 15 Jahren zu den ‚jüngeren‘. Ich sitze bilderbuchmäßig angenehm: fast dem Geburtstagskind gegenüber, neben meinem entzückenden Tischherrn links – er war schon häufiger mein Tischpartner und gehört zu der jahrzehntelangen Doppelkopf-Runde des Geburtstagskindes.  Rechts bin ich ebenfalls verwöhnt, weil dort der französische Partner einer 30-Jahre-Freundschaft-Freundin des Geburtstagskindes sitzt und ich mit ihm französisch parlieren kann. Und mir gegenüber sitzt der spannende Ehemann der engsten Freundin, der geschäftsmäßig enorm erfolgreich ist, aber auch von jahrzehntelangen geschäftlichen Tiefen spannend berichten kann.

Ich esse ohne schlechtes Gewissen krosse Gans mit Knödeln und Rotkohl – Flexitarier heute – und genieße die Variationen des köstlichen Nachtischs. Wohin ich mich wende, ich bin so etwas von – salopp gesagt – ‚gut bedient‘. Als um 24 Uhr die Tische gerückt und getanzt wird, gehe allein und sehr zufrieden,  den Hofwegkanal entlang nach Hause. Mir begegnet kein einziger Mensch. Uhlenhorst schläft. Ich gehe zügigen Schrittes und wundere mich, dass ich überhaupt keine Angst habe. Dass sich das im Alter so zum Besseren entwickelt, das wundert mich. Mein Mann schläft schon, er liebt die überfüllten Smalltalk-Situationen nicht, wir erleben auch getrennt beglückt. Ich sinke zufrieden ins Bett – es ist schön, wenn da schon einer liegt und friedlich schläft. —- War das jetzt zu privat?

Lady Gaga, Europawahl und „Letzte Hilfe“

09 Freitag Nov 2018

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‚A Star is born‘ mit Lady Gaga und Bradley Cooper ist ein wunderbarer Film. Ich habe die Musik genossen. Tatsächliche Konzerte der beiden Stars waren erzählerischer Teil des Films und die Energie kam voll ‚rüber. Der Film war für mich die ‚Geburt‘ der Person, die so enorm erfolgreich Lady Gaga gespielt hat: sie selber, mit richtigem Namen Joanne Angelina Germanotta.  Der Film war wie eine Rückblende der Kunstwelt hinter ihr als Star. Was für ein schönes Gesicht sie im Film hatte als sie noch nicht künstlich aufbereitet wurde. Sehr gefallen hat mir auch die nebenbei selbstverständliche emanzipatorische Haltung von ihr. Lustig ihr Vater mit seiner – sehr gepflegten – Gang – der sich zu Unrecht von Frank Sinatra im Erfolg überholt fühlt. Wundervoll die Bar mit all den Beispielen von Zwischen-Möglichkeiten eine liebenswerte Person zu sein. Dieser perfekte Busen, den sich ein Transsexueller da umhängt! Herrlich! Ich hatte von dem Film gelesen, aber die Begeisterung von meiner Freundin Susanne und erneut die von meinem Freund Bernd mit ihrem einstimmigen überschwenglichen Urteil über ihre wunderbare Stimme haben mir dann keine Ruhe gelassen und Rainer und ich haben den film gesehen. Dank an euch beiden!

Tisch

(Blick aus dem Wohnzimmer morgens um 8 Uhr Winterzeit)

Dann war ich in dieser streng durchgetackteten Woche am Montag im St. Pauli Theater und habe nach langer Zeit einmal wieder Irmgard Schleier am Klavier und Eva Mattes vorlesend und singend erlebt. Gegenstand des Konzerts waren die Tagebücher von Astrid Lindgren „Die Welt hat den Verstand verloren“, das Astrid Lindgren als 30jährige junge Frau noch vor ihren Meisterwerken – Kinderbüchern geschrieben hat. Es war sehr schön. Allerdings sind wir in der Pause gegangen, weil hauptsächlich die Abfolge der Überfälle der deutschen Wehrmacht auf ganz Europa aufgezählt wurden. In der Pause zu gehen ist eine Spezialität von uns. Wenn uns etwas nicht total begeistert, sondern eher politisches Vorwurfs-Pflichtprogramm ist, setzen wir uns ab, solange wir das Unternehmen noch von Herzen bejahen.

Besonders gut an diesem Ereignis war allerdings für mich, dass ich mich erinnert habe, wie gerne ich die Astrid Lindgren Kinderbücher wieder hören, bzw. vorlesen würde. Auf diese Weise habe ich natürlich als erwachsene Frau alle kennen gelernt: ich habe sie in der Uni-Klinik auf der Psychosomatischen Abteilung den Kindern und meiner Tochter abends am Bett vorgelesen. Da habe ich die Idee gehabt, diese Bücher in der Senioren-Anlage meines Stadtviertel einmal in der Woche vorzulesen. Ich bin gleich dorthin gegangen. Die Chefin selbt war nicht da, aber ich habe meine Visitenkarte dort gelassen, die Stellvertrein hat sie in ein Buch geklebt und meine Absichten aufgeschrieben und nun bin ich gespannt, wann sie sich mit mir in Kontakt setzt. Sonst gehe ich noch einmal vorbei.

aussen

(vor unserer Haustür – in diesen Farben malt die Natur)

Am Dienstag war die Vorstellung der Kandidat*innen zur Europawahl. Die Grünen sind wunderbar in ihrer Zeit-Ökonomie: wenn auf der Einladung 17 – 19 Uhr steht, dann ist tatsächlich um 19 Uhr Schluss. Könnte das nicht den einen oder anderen von euch zum Mitmachen anregen? Im Kreis sind die Veranstaltungen meist von 19 – 21 Uhr und zwar auf den Punkt. Hier waren 20 Kandidat*innen und ich kann sagen, dass mir um die Ideen für ein starkes, friedliches, geeintes Europa nicht bang ist. Die Kandidat*innen sind zwischen 30 und 50 Jahren, berufserfahren, nicht nur weit-, sondern weltgereist, weil sie tatsächlich länger dort gelebt, gearbeitet und oder geforscht haben, politisch geübt, vielsprachig, Gremien-erfahren, voller Gestaltungsfantasie und Sachorientierung,  gruppenfähig und fraktionsübergreifend erfahren. Und dies immer um die Themen, die die Grünen, uns Grüne umstreiben: den Erhalte des Planeten Erde und den Frieden unter seinen so unterschiedlichen ‚diversen‘ Bewohnern.

Dafür zu kämpfen erscheint mir plötzlich noch dringender als früher, weil ich eine Sendung über die Besiedlung des Mondes und die MARS Society gesehen habe. Sind das tatsächlich unsere Steuergelder, die für das Projekt der Besiedlung des Mondes ausgegeben werden? Sollen die Handvoll Reichen von den Steuerngelder zukünftig dort ein Zuhause finden, so dass man diesen Planeten vernachlässigen kann? Schilderung aus dem Film: Wenn man sich in einem Gebäude aus einer aufblasbaren Kunst-Schicht befindet, die mit Eis umgeben wird, dann sieht man die Erde am Himmel. Mir wurde ganz anders. Darum muss man sich mal kümmern, finde ich. Was tut sich da unter dem Thema Raumfahrtprogramm…

Dann war ich gestern zu dem vierstündigen Workshop ‚Letzte Hilfe‘ und habe alles über den Vorgang eines natürlichen Todes gelernt. Ich kann diesen Kurs sehr empfehlen. Jetzt weiß ich, was auf mich zukommt, wenn ich nicht einfach im Schlaf sterbe, denn das wünsche ich mir. Und ein plötzlicher Herzstillstand ist bei diesen Aussichten auch keine schlechte Sache. Die nächsten Kurse erfährt man hier http://www.letztehilfe.info. Es gibt auch ein Buch für 10 €, das allerdings den Kurs nicht ersetzt, aber die Inhalte gut im Gedächtnis hält.  Der Kurs ist auch gut für Information und  Einstieg in die Mitarbeit im Hospiz.

Morgen geht es ganztägig ins MUSEUM DER ARBEIT zum Eröffnungsfestival der Ausstellung: „OUT OF OFFICE – Wenn Roboter und KI für uns arbeiten“ im Museum der Arbeit, Hamburg 7.11.2018 – 19. 05.2019 Wir mussten uns anmelden, kostenlos, und werden Roboter, Vorträge, Workshops, Spiele, Virtual Realitic Filme und mehr erleben. Das interesseirt mich alles enorm – komme ich da meiner Vorstellung des Bedingunglsoen Grundeinkommens näher?

Ja, das ist Hamburg, man kann für alle Interessensgebiete Anlaufstellen finden. Wundervoll!

 

Einen Plan im Leben machen, das ist wie ein Plot in einem Roman

02 Freitag Nov 2018

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Blumen wie Nolde

(das habe ich 2014 mit Pastellkreide gemalt – ich wollte etwas wie Nolde machen…)

 

Ein Plan in meinem Leben ist wie eine Wette mit mir selber: Schaffe ich das oder nicht. Ein Plan ist wie ein Gummiband, das ich von mir in meinem Jetzt-Sein in die Zukunft werfe. Damit dieses Gummiband Zug bekommt, muss das Ziel echte Haken haben, an denen man es imaginär festzurren kann.

Ich habe mal gegoogelt, was ein Plot ist. Bei Wikipedia finde ich:

„Als Handlung, alternativ Mythos, Fabel, Fabelführung, Plot oder Szenario (auch Szenarium, Szenar), wird in der Literaturtheorie – aber auch in Filmen, Comics und Computerspielen – eine „Abfolge von zusammenhängenden, [ursächlich] miteinander verketteten Ereignissen oder Vorgängen bezeichnet, die das dramatische Gerüst“ des jeweiligen Werks bilden.“

Wie stellt sich beispielsweise bei mir der Anfang her: In Shanghai haben beispielsweise immer mal wieder Ex-patriots (das ist die Bezeichnung für Menschen, die eine Weile permament außerhalb ihres Heimatlandes leben. In Shanghai eine Community aus vielen Ländergruppen. Ich habe mich besonders auf die Gruppe der Franzosen konzentriert und von ihnen Mah Jong gelernt, mit ihnen eine Reise nach Tibet gemacht und einigen von ihnen Englisch-Unterricht gegeben) erstaunt gesagt, dass ich Menschen aus New York ähnele. Da habe ich gedacht, dass ich das selber einmal in New York überprüfen muss.

So war der Plot-Anfang gegeben. Irgendwie hat dieses von meiner Energie genährte Vorstellungs-Gummiband wunderbar funktioniert. Ich lasse ja immer 4-5 Jahre von einem einjährigen bis 2monatigen Auslandsaufenthalt bis zum nächsten vergehen. Das gibt meiner Imagination genug Zeit, um Verwirklichungsideen zu empfangen.

New York war schwierig, weil ich dort auf keinen Fall  Sprachenunterricht würde geben können und die Stadt eine verzweifelt teure Wohnsituation hat. Ich habe das Internet in diesen Jahren immer wieder nach Möglichkeiten durchgraben und schließlich per email in einem Newsletter einer Organisation, bei der ich bei meinem siebzigsten Geburtstag zwei Wochen einen Intensivkurs Spanisch und eine Woche mit Rainer Barcelona gebucht hatte, den Kurs in New York entdeckt: wir machen einen Film in 6 Wochen. Ich dachte, die brauchen in einem Film auch alte Menschen und nach meiner zertifizierten Schauspiel- und Regieausbildung in London kann ich da vielleicht mitmachen. Den Kurs habe ich dann nicht mitgemacht, aber dadurch meine Lebensgrundlage in NY gefunden.

Bei der Suche nach einer Unterkunft habe ich das „Brandon – Residence for Women“ entdeckt. Und auf deren Website die Möglichkeit eines Stipendiums, für das 2 Gutachten nötig waren. Eines hat mein ehemaliger Schulleiter, das andere ein Professor für Klassisch Chinesisch aus meines Chinesisch-Studiums geschrieben. So konnte ich schließlich das Stipendium bekommen: € 880 (bei der derzeitigen Umtauschrate von Dollar in Euro) pro Monat für ein 12qm großes Zimmer mit Halbpension in der 85th Street, also mitten in Manhattan. Besser hätte es gar nicht kommen können. Ich möchte das Brandon hier weiter empfehlen und auch die Möglichkeit des Stipendiums!

Zimmer

(mein Zimmer im Brandon)

Dieses Gummiband eines Plots spannte sich also von Shanghai bis New York über einen Zeitraum von 4 Jahren. Es hat mich wach, interessiert und einfallsreich gehalten.

Der augenblickliche Gummiband-Plot ist Utrecht, Holland mit allem was dazu gehört, aber das wisst ihr lieben LeserInnen meines Blogs bereits. Übrigens vermute ich, dass diese langangelegten Plots enorm jung halten…denk ich mal. Es fühlt sich auf jeden Fall so an!

 

Übrigens müsste ich jetzt in Bezug auf mein Plot sagen: Es ist positiv aufgegangen. Was ist eigentlich ein „Plot“? Zur Verdeutlichung hier das Beispiel eines beliebten Plots: Eine Krankenschwester verliebt sich in ihren (verheirateten) Chefarzt. Der Roman würde dann davon handeln, welche ’Strategien’ sie entwirft, um ihre Verliebung zu realisieren – Liebe kann das doch wohl nicht sein, oder? –  aber ein entflammtes Herz kann umso schlimmer sein. Wenn sie weiß, dass fast jeder Mann über seinen ’Willi’, wie die Engländer das Gehirn der unteren Etage am Männerkörper nennen, zu steuern ist, dann wird sie auf körperliche Reize, Nähe und Berührungen setzen. Ist sie edler und auf die Dauer gefährlicher für die Ehe des Arztes, weiß sie seine Sorgen besonders gut zu spiegeln, zu bemitleiden und zu versöhnen. Für so einen Roman kann man viele Wege zu einem tragischen – der Arzt-Ehemann ist ein Held im Widerspiel seiner Natur und seines Geistes – oder ein zu einem Positiven beschreiben: Sie kriegt ihn und der Roman hört da auf, damit man die Schwierigkeiten danach nicht erfährt.

Ja, kreatives Schreiben macht Spaß, man kann die Romanwelt gestalten, wie ich mein Leben, wobei bei mir das positive Ende immer ein Land mit seiner Sprache und Kultur ist.

 

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