Dieser Satz stimmt so natürlich nicht, denn auch alle SchreiberInnen lesen Bücher. Und vermutlich mehr als reine Bücherleser. Obendrein lesen diese kennerhafter. Sie kennen Mühe und Schwierigkeiten, mehr als 100 Seiten so aufzuschreiben, dass sie irgendwann in der Hand eines anderen Menschen liegen. Dieses anerkennungsvolle Berauschtsein, wenn man urteilsfrei in einem Buch verschwinden kann. Denn das wünscht man sich natürlich. Dazu muss das Thema passen und die Art des Schreibens. Beim Thema bin ich schwierig: es gibt unendlich viele empfohlene Bücher, die mich total kalt lassen, egal wie literarisch wertvoll der Schreibstil. Themen, die mich interessieren, dürfen auch holprig sein, ich hoffe dann innerlich, dass der Gedanke Gestalt annimmt.
Ich habe an vielen workshops teilgenommen: Arvon Foundation in England, Writers’Workshop New York, auch an einigen in Deutschland, die ich nicht nennen möchte, weil ich sie sooo wenig inspirierend fand – ABER was ich für Deutschsprachler rundherum empfehlen kann und heute will: das WRITERS’STUDIO in WIEN. Schaut selber einmal rein: http://www.seminare@writers’studio.at. Gut, man muss nach Wien fahren, aber das allein ist schon ein wunderschönes Erlebnis. Wien ist europaweit die Stadt mit der höchsten Lebensqualität. Wenn man als Deutsche in Wien ist – ich war im letzten Jahr 2 Monate dort -, dann hat man Ausland und lernt und schreibt trotzdem in der eigenen Sprache. Meist heißt das, dass man nach den 4 Tagen Kurs bereits eine Short Story oder einen guten Anfang für das eigene Buch hat. Alle Schreiblehrer sind wundervoll aufbauend. Man entdeckt plötzlich, dass Kritik eine aufbauende Wirkung hat. Surprise, surprise!!!
Um ein Buch privat zu publizieren kann man einer wachsenden Szene geradezu zusehen. Die Vermarktung sucht neue Wege. Meinem Gefühl nach immer noch zu sehr in alten Kanälen, d.h. mit dem vornehmlichen Ziel Geld zu verdienen. Das – glaube ich – ist schon bei verlagspublizierten Büchern schwierig bis unmöglich. Ich glaube, dass die verbindenden Events – die Menschen, die ich durch den Prozess des Schreibens, die Bemühungen des Bekanntmachens, Lesungen und literarische Salons treffe – dass diese Menschen, die ich sonst nie getroffen hätte, das besonders Schöne am Bücherschreiben sind. Und nürlich die Berichte, was mein Buch bei anderen positiv ausgelöst hat.
für mehr Info: http://www.welt-ohne-geld.de