Schlagwörter
bietet Maria Bagdahn in der Ausgabe 3/2014 ‚Textart – Magazin für Kreatives‘ Schreiben‘. Die erste poetische Form besteht aus 11 Wörtern und wird deswegen ‚Elfchen‘ (dieses Wort finde ich unglücklich, denn Elfen sind etwas ganz Wunderbar – anderes). Die Form: in der ersten Zeile steht ein Wort, in der zweiten stehen 2, in der dritten 3, in der 4. vier und in der 5. eins. Wenn man nicht dazu kommt, an dem aktuellen Manuskript zu schreiben, soll man wenigstens einen kleinen Elfer verfassen. Hier mein erster Versuch (den Zeilenabstand kann man leider nicht kleiner machen, denn in einen Blog gehört fortlaufender Text – haben sich die Programmierer gedacht, denke ich ‚mal)
hören
die angehörigen
die angehörigen anhören
die angehörigen gehörig anhören
ich
hören
die angehörigen
die angehörigen anhören
die angehörigen gehörig anhören
sie
hören
die angehörigen
die angehörigen anhören
die angehörigen gehörig anhören
wir
Dieses Spiel mit 11 Wörtern hat mir Spaß gemacht. Mir hat einfach das Spiel mit den Ableitungen vom Wort ‚HÖREN‘ gefallen, weil man doch eine klitzekleine Geschichte damit erzählen kann.
Dann habe ich in der neuen ‚Vogue‘ auf der Seite mit den Statements herrliche Aussagen von Schriftstellern über Schriftsteller gelesen. Einige hier: „Marguerite Duras über Jean-Paul Sartre: „Ich fasse mal kurz zusammen:Blablabla.“ – James Joyce über D.H. Lawrence: „Der Mann schreibt saumiserabel. Da könnte er sich doch wenigstens anständig kleiden.“ – Emile Zola über Jules Verne:“ Sein Erfolg ist ohne Bedeutung. Gebetsbücher und Schulfibeln werden ja auch massenhaft abgesetzt.“ – Jean Cocteau über Jean Anouilh:“Er hat eine neue Geliebte? Unmöglich. Bei dem schläft doch nur das Publikum.“ – Truman Capote über Gore Vidal:“Das ist kein Schreiben, das ist Tippen.“ – Lou Andreas-Salomé über Friedrich Nietzsche:“Columbus hat das Alte suchend das Neue entdeckt. Bei Nietzsche war es genau umgekehrt.“