Heute haben wir uns mit Helena und Alfred getroffen, um die Lesung im Bürgerhaus Lokstedt zu besprechen. Es soll ein Brunch mit einer Lesung meines Buches werden. Wir wurden freundlichst abgeholt, haben das wunderschön gelegene Haus besucht und auf unser Vorhaben hin inspiziert. Alles bestens. Dann sind wir zu uns zurück gefahren und haben besprochen, was wir zum Brunch bieten wollen und wann wir einkaufen und was Rainer kochen könnte und wie ich mit weißen Tischdecken und Blumen und dem großen eisernen Windlicht aus Äthiopien, an dem Elefanten im Kreis marschieren und das mit geöffneter Tür wie ein Kamin aussieht, eine Atmosphäre schaffen könnte, in der man besonders gern einer Geschichte lauscht. Wir sitzen zusammen, rechnen und lachen, trinken Kaffee und essen die von Rainer selbst gemachten Weihnachtsplätzchen. Ich erfahre, wo und wie die Reklame für die Veranstaltung laufen soll. Wir überlegen, ab wieviel Personen sich die Lesung rechnet. Was ist, wenn ich kein einziges Buch verkaufe. Alle sehen mich an. Was soll schon sein? Es ist mein erstes Buch, das zweite ist schon mehr als zur Hälfte im ersten Durchgang geschrieben. Diese Lesung ist ein weiterer Anfang. Und wie wir so zusammen sitzen und alles planen, wird mir klar und ich freue mich darüber, wie Treffen dieser Art ein Teil der Fülle sind, die mir dieses Buch schenkt. Denn was ist Reichtum anderes, als mit anderen etwas froh zu planen, von dem man noch nicht weiß, wie es ausgeht, aber für das man schöne Pläne machen kann und deren Verwirklichung auf jeden Fall möglich ist – ganz gleich wie der Ausgang sein wird. Gedanken sind die stärkste Kraft im Universum. Also sehe ich in meiner Vorstellung, rechts von mir der Blumenstrauß und links von mir das Windlicht, lauter interessierte freundliche Menschen vor mir sitzen, die das Essen genießen und sich danach zurücklehnen und einer schönen Geschichte lauschen.
Die Fülle
30 Sonntag Dez 2012
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