„Es gibt sie noch, die guten Dinge“, so heißt Manufactums Werbeslogan. Ich finde dort immer etwas zu kaufen. Meist Seife. Als ich dieses Vogelhaus – von Behinerten, pardon: voll-in-Ordnung. Werkstätten gebaut, gesehen habe, hat es mich angelacht und ich habe es erworben. Gewundert hat uns dann zuhause in den nächsten Tagen, wie lange die Vögel gebraucht haben, um das Futter für sie bei uns zu entdecken.
Gar nicht so leicht, ein Beweisfoto hinzukriegen, denn meist sind sie schon wieder weg, wenn man dann schließlich das Handy gezückt hat. Die Kohlmeisen setzen sich gar nicht erst hin! Herkommen, Korn im Flug noch aufpicken und weg. Die Rotkehlchen sind anders. Vor meinem Fenster liegt das Futter sogar nur draußen auf dem geraden Metall-Fensterbrett. Ein Rotkehlchen fand das wohl total „geil“, bermerkt mich gar nicht hinter dem Fenster, weil es mir den Rücken zukehrt, in die Natur schaut, sich richtig groß macht, also aufplustert und so aussieht:
Es bevorzugt die dunklen Körner. Es muss edles Futter sein, ich habe es zusammen mit dem Häuschen bei Manufactum gekauft. Manchmal werde ich erzieherisch und denke, nein, erst sollen sie alles aufpicken, aber dann finde ich das Kommen und Gehen so erfrischend und erfreuend, dass ich wieder ein paar große Löffel mit den beliebten dunklen Körnern dazwischen hinstreue. Zu schön!
Auf der Innenseite des Fensters am Tisch sitze ich mit aufgeschlagenem Laptop, großem, in Shanghai gekauftem, Chinesisch-Deutschen Wörterbuch, das auch alle feinen deutschen Bedeutungs-Möglichkeiten eines chinesischen Zeichens angibt. Einem weiteren, das auf dem lateinischen Alphabeth aufgebaut ist und daher Pinyin, die chin. Umschrift, und Deutsch als Nachschlagewerk hat. Dann meine wunderbare kurze Übersetzungshilfe für Student*innen – noch aus meiner Hamburg-Uni-Chinesisch-Studienzeit und mein Handy mit der Übersetzungshilfe: von jeder Sprache in fast alle Sprachen, in die ich die chin. Zeichen mit dem Finger glücklicherweise zeichnen kann. Sonst müsste ich ständig die linke Seite des Zeichens – das Radikal – heraussuchen und dann die Rechte Seite durchzählen auf die Anzahl der Striche, die zum Herstellen nötig sind. Jajaja, very complicated, aber deswegen für mich schöner als jeder Krimi, denn am Schluss kommt eine konstruktive Liebesgeschichte heraus und nicht ein bösewichtiger Täter.
http://www.welt-ohne-geld.de – im Menu wählen: – Eine Wildgans
Hier findet man die Übersetzung der letzten Woche. Zu und zu schön! Wer sich wohl daran außer mir erfreut? I wonder!
Die detektivische Übersetzungsarbeit macht weiter großes Vergnügen. Dachte ich letzte Woche noch, dass mein Held der Geschichte ein höchstens 18 Jähriger junger Mann ist, der melancholisch seinen Kopf ans Fenster lehnt und den grauen Himmel als Ausdruck seiner Stimmung sieht, dann weiß ich jetzt schon mehr. Das Bild wird bunter. Unter einer großen dicken Zwei 2 findet man die Fortsetzung dieser Woche.
(Jetzt muss ich noch einmal die Übersetzung durchsehen und dann wird Rainer die Fortsetzung auf die website setzen. Ich schaue mal zu, dann kann ich das nächste Woche vielleicht allein.
Auf jeden Fall wünsche ich allen Freundinnen, Freunden und Lesern eine wunderschöne Woche mit lauter erfrischenden Gedanken und Spaziergängen!